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23.09.2020

Der Fleisch-Mafia das Handwerk legen

Die Bundespolizei hat am Mittwoch Morgen (22.9.2020) deutschlandweit Razzien in Geschäfts- und Wohnräumen der Fleischindustrie durchgeführt. Zwei Firmen stehen unter dem Verdacht, bandenmäßig Menschen aus Osteuropa illegal nach Deutschland eingeschleust zu haben, die dann mit gefälschten Papieren in den Schlachthäusern arbeiteten.

Die Razzien gegen die kriminellen Machenschaften der Fleischindustrie waren mehr als überfällig. Wer Menschen aus Osteuropa mit gefälschten oder verfälschten Dokumenten nach Deutschland einschleust, um sie hier dann zu Hungerlöhnen und unter unmenschlichsten Arbeitsbedingungen Schweine und Rinder schlachten zu lassen, dem gehört das Handwerk gelegt. Denn dieses Geschäftssystem ist systematische Arbeitsausbeutung.

Die Fleischindustrie hat sich in unserem Land zu einem System perfektioniert, in dem Leiharbeitskräfte und Werkvertrags-Beschäftigte für Hungerlöhne zu unmenschlichsten Bedingungen leben und arbeiten müssen, ohne dass sie vor Krankheiten oder Unfällen geschützt werden. Es ist unerträglich, dass es solche Formen der Ausbeutung in unserem Land noch immer gibt.

Deshalb braucht es endlich gesetzliche Bestimmungen, die diesem Treiben einen Riegel vorschieben. Auch die Bundesregierung hat jahrelang nicht genau hingeschaut. Gesetzliche Maßnahmen werden erst jetzt aufgrund der Corona-Pandemie auf den Weg gebracht. Zusätzlich muss gewährleistet werden, dass die Finanzkontrolle Schwarzarbeit und die Polizei die Branche engmaschig, ausreichend und kontinuierlich kontrollieren.

PM Der Fleisch-Mafia das Handwerk legen