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08.03.2024

Frauen sind das größte Potential auf dem Arbeitsmarkt

Zum Internationalen Frauentag 2024 erklärt Beate Müller-Gemmeke, Berichterstatterin für Arbeitnehmer:innenrechte und aktive Arbeitsmarktpolitik:

Wenn mehr Frauen länger erwerbstätig sein können, dann sind sie ein Teil der Lösung, wenn es um den aktuellen Fachkräftemangel geht. Zwar sind Frauen inzwischen oft besser qualifiziert als Männer und doch arbeitet die Mehrheit der Frauen in Teilzeit. Viele von ihnen wollen mehr arbeiten – könnten allein Frauen mit Kindern ihre Wunscharbeitszeit umsetzen, hätten wir rund 840.000 mehr Arbeitskräfte in Deutschland. Dem stehen aber fehlende Vereinbarkeit, falsche Anreize und die Lohnungleichheit im Weg.

Um Fehlanreize zu beenden, braucht es endlich eine Reform des Ehegattensplittings. Für eine gerechtere Bezahlung muss das Entgelttransparenzgesetz weiterentwickelt werden und die Tarifbindung flächendeckend erhöht werden. Insbesondere im Bereich der klassisch „weiblichen Berufe“ im Care-Bereich braucht es eine Aufwertung. Um die bessere Aufteilung von Sorgearbeit zu gewährleisten, müssen Angebote zur Kinderbetreuung deutlich besser und umfangreicher werden. Aber auch bei der Arbeitszeit muss sich etwas tun: Das alte Vollzeitmodell „9 to 5“ hat längst ausgedient. Wir brauchen mehr Modelle, die zu den jeweiligen Lebenslagen der Menschen passen. Vollzeitnahe Teilzeit ist hier das Stichwort. Die Frauen insbesondere mehr Zeitsouveränität, damit Arbeit besser in ihr Leben passt. Sie brauchen ein Mitspracherecht bei Dauer, Lage und Ort der Arbeitszeit. Und last not least ist es längst an der Zeit, in diesem Zusammenhang ernsthaft über die Vier-Tage-Woche nachzudenken. Denn auch sie schafft mehr Zeitsouveränität.

PM Frauen sind das größte Potential auf dem Arbeitsmarkt