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29.09.2020

Free Sea-Watch 4

Die italienischen Behörden haben das Rettungsschiff „Sea-Watch 4“ im Hafen von Palermo festgesetzt. Mit der fadenscheinigen Begründung, es handele sich um die Überprüfung der Schiffssicherheit, wollen die italienischen Behörden erneut die zivile Seenotrettung im zentralen Mittelmeer gezielt verhindern. Das ist ein humanitäres Armutszeugnis für die gesamte EU!

Die „Sea-Watch 4“ war seit August im Einsatz. Jetzt liegt sie seit sieben Tagen im Hafen von Palermo fest, nachdem sie zuvor 353 Menschen retten und an eine Quarantänefähre übergeben konnte. Der Hauptvorwurf der italienischen Behörden lautet, die Rettung von Menschenleben entspreche nicht der Registrierung des Schiffes. Die „Sea-Watch 4“ habe zu viele Rettungswesten an Bord und das Abwassersystem sei nicht für die Anzahl der geretteten Personen ausgelegt. Das ist zynisch und menschenverachtend. Erst im Juli hatten die deutschen Behörden das Schiff gründlich inspiziert und bescheinigt, dass es in bestem Zustand und alle Papiere in Ordnung seien.

Zivile Rettungsschiffe werden im Mittelmeerraum auf diese Art häufig daran gehindert, Menschenleben zu retten. Die „Sea-Watch 4“ ist bereits das fünfte Schiff, das in fünf Monaten festgesetzt oder beschlagnahmt wurde. Das ist völlig unfassbar. Denn die Konsequenz dieser Politik ist tödlich. Allein in der vergangenen Woche gab es im Mittelmeerraum sechs Bootsunglücke, bei denen insgesamt rund 200 Menschen ertranken.

Das muss aufhören. Deshalb fordere auch ich: Lasst die „Sea Watch 4“ frei! Es muss Protest geben und wir alle müssen Aufmerksamkeit schaffen. Bitte teilt in den sozialen Medien die Beiträge von United4Rescue oder postet selbst. Nutzt die Hashtags #FreeSeaWatch4 und #GemeinsamRetten! Denn möglichst viele Menschen sollten wissen, was auf dem Mittelmeer geschieht.