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02.12.2011

Leiharbeit: Branche muss sich neu aufstellen – Bundesagentur für Arbeit muss Kurs ändern

Die Leiharbeitsbranche scheint am Ende ihres langjährigen Wachstums angelangt zu sein. Erwerbslose finden wieder Arbeit ohne den Umweg über die Leiharbeit. Das ist ein gutes Signal für die Beschäftigten. Jetzt muss in der Leiharbeitsbranche Schluss sein mit „flexibel und billig“. Qualifizierung und gute Arbeitsbedingungen müssen endlich im Vordergrund stehen. Vor allem muss die Bundesagentur für Arbeit umsteuern. Die direkte Vermittlung muss wieder die Regel werden.

Es ist ein gutes Signal für die Beschäftigten, dass die Leiharbeitsunternehmen offenbar die Grenzen des Wachstums erreicht haben. Das beweist, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch ohne Leiharbeit einen Weg in den Arbeitsmarkt finden.

Die Branche muss sich endlich neu aufstellen und sich auf ihre Daseinsberechtigung besinnen. Das Geschäftsmodell „flexibel und billig“ ist nicht akzeptabel und auch nicht zukunftsfähig. Leiharbeit darf ausschließlich zur Abfederung von Auftragsspitzen und kurzfristigen personellen Engpässen eingesetzt werden. Wenn die Unternehmen dauerhaft auf dem Markt bestehen wollen, müssen sie vor allem auf Qualifizierung und gute Arbeitsbedingungen setzen. Die Leiharbeitskräfte haben einen angemessen und fairen Lohn verdient und müssen mindestens wie Stammbeschäftigte bezahlt werden.

Auch die Bundesagentur für Arbeit muss die Zeichen der Zeit erkennen und konsequent umsteuern. Sie muss endlich bei der Vermittlung von Arbeitssuchenden den direkten Weg in den Arbeitsmarkt wählen, statt den Umweg über Leiharbeit voran zu treiben. Die Bundesagentur für Arbeit sollte Leiharbeitsunternehmen nicht mehr als bevorzugte Partner behandeln, sondern wie jedes andere Unternehmen.