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15.07.2014

Leiharbeit: Reformpläne der Koalition bringen wenig Verbesserung

Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung haben die Reformpläne der Bundesregierung in der Leiharbeit kaum Auswirkungen auf bestehende Beschäftigungsverhältnisse in der Branche. Die Maßnahmen drohen ins Leere zu laufen und gehen an den Problemen der Leiharbeitskräfte vorbei.

Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) dürften nur ein kleiner Teil derLeiharbeitskräfte von den Reformplänen der Großen Koalition profitieren. Dazu erklärt BeateMüller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte:

Die geplante Reform ist maximal ein Reförmchen. Anders können die geplanten Regelungender Großen Koalition in der Leiharbeit nicht bezeichnet werden. Gleicher Lohn für gleiche Arbeitnach neun Monaten wird für die wenigsten Leiharbeitskräfte von Bedeutung sein. Denn nachneun Monaten arbeiten laut IAB nur noch rund 21 Prozent der Leiharbeitskräfte im gleichenBetrieb. Wenn die Leiharbeitskräfte nach 18 Monaten nicht übernommen werden, verlieren dieverbliebenden 14 Prozent der Leiharbeitskräfte erneut ihren Equal-Pay-Anspruch.

Seit Jahrzehnten kritisieren wir das ,,Hire and Fire“ in den Vereinigten Staaten und sind froh,dass der deutsche Arbeitsmarkt mehr Sicherheit bietet. Für die Leiharbeitskräfte trifft dies aberin keiner Weise zu. Hier werden die Menschen eingestellt und kurze Zeit später wieder in dieArbeitslosigkeit geschickt. Diese Zustände sind ungerecht und gehen zu Lasten der Menschen.