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19.01.2023

Mit Postzustellerin unterwegs: Besuch bei der Deutschen Post in Reutlingen

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Es war ein sehr interessanter Besuch bei der Deutschen Post DHL Group. Ich habe die Reutlinger Standortleiterin Sandra Liebgott bei der Postverteilung begleitet, war bei der Vorbereitung der Touren mit dabei und führte ein Gespräch mit Betriebsrat, Niederlassungsleitung und Gewerkschaft ver.di. Es ist harte körperliche Arbeit, damit die Post pünktlich im Briefkasten landet. Die Arbeit ist anspruchsvoll und langweilig wird sie auch nicht, denn die Zusteller:innen sind permanent im Austausch mit den Menschen.

Die Deutsche Post DHL Group ist mit über 200.000 Beschäftigten eine der größten Arbeitgeberinnen in Deutschland. Bei meinem Besuch im Zustellstützpunkt West in Reutlingen wurde ich zunächst durch den Niederlassungsleiter, Herrn Kirschke, sowie die Stützpunktleitung und Betriebsrat Markus Walker begrüßt. Direkt danach konnte ich an der morgendlichen Teambesprechung teilnehmen und während der Tourvorbereitung mit den Postzusteller:innen vertraulich über ihre Arbeit und ihre Arbeitsbedingungen ins Gespräch kommen. So ein direkter Austausch ist natürlich für mich sehr interessant.

Was der Job konkret bedeutet, das konnte ich danach live erfahren, denn ich durfte die Standortleiterin, Sandra Liebgott, zeitweise auf ihrer Tour begleiten. Interessant dabei war auch die Fahrt mit dem Elektrotransporter, denn der hatte das Lenkrad rechts mit dem Vorteil, dass die Postzustellerin direkt auf den Gehweg aussteigen kann. Schön war auch die Erfahrung, dass die Briefe und Pakete nicht anonym verteilt werden, sondern Frau Liebgott als Postzustellerin bekannt und beliebt ist. 

Zum Abschluss gab es dann ein politisches Gespräch mit Betriebsrat, Niederlassungsleitung und Gewerkschaft ver.di. Hier ging es dann quer durch alle möglichen Themen, die der Firmenleitung bzw. mir wichtig sind – sozial-ökologische Rahmenbedingungen, Tarifverhandlungen, Arbeitsbedingungen und auch Nachhaltigkeitsprogramm der Deutschen Post. Wichtiges Thema war insbesondere die geplante Reform des Postgesetzes. Für die Menschen muss die Zustellung in der Fläche von Briefen aber auch Paketen weiterhin als Universaldienst garantiert werden. Bei der Reform müssen im Brief- und Paketmarkt gleichzeitig die Prinzipien guter Arbeit im Mittelpunkt stehen.

Für mich bleibt nach diesem Tag als Fazit: Der Beruf der Post- und Paketzusteller:in, oder, wie es eigentlich richtig heißt: der „Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen“, ist ein systemrelevanter Beruf mit Zukunft – umso wichtiger ist es, dass auch Löhne und Arbeitsbedingungen stimmen.