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12.11.2019

Petition: Barriere-Bahnhof Metzingen

Der Bahnhof von Metzingen ist ein Problem für mobilitätseingeschränkte Menschen. Darüber beschwert sich auch eine Petition. Ich habe Vertreter der Bundesregierung zu einem Berichterstattergespräch geladen und sie gefragt,  was sie zu tun gedenkt. Denn die Situation ist unhaltbar.

Menschen mit Mobilitätseinschränkungen haben es schwer in Metzingen – zumindest wenn sie Bahn fahren wollen. Denn seit 2016 können sie nur noch in Richtung davonfahren und nur aus der anderen Richtung in Metzingen ankommen. Die Bundesregierung und die Deutsche Bahn haben damit aber anscheinend kein Problem.

Gleis zwei und drei am Bahnhof Metzingen konnten früher von Menschen, die eingeschränkt mobil sind, über einen Gleis-Übergang erreicht werden. Dieser war ganz früher als Karrenweg für Expressgut-Wagen gebaut worden. Doch schon in den 1990er Jahren wurde das Angebot Expressgut eingestellt. Mit Gleisbetterneuerungsarbeiten wurde der Karrenweg 2016 dann unpassierbar gemacht. Seither gelangen mobilitätseingeschränkte Menschen nur noch auf Gleis 1, aber nicht mehr auf Gleich 2 oder 3. Sie können Metzingen also nur in Richtung Reutlingen verlassen und müssen damit ein Umsteigen in Reutlingen in Kauf nehmen, um dann wieder über Metzingen nach Stuttgart zu fahren.

In ihrem Artikel 9 Absatz 1 verpflichtet die UN-Behindertenrechtskonvention ihre Unterzeichnerstaaten, geeignete Maßnahmen zu treffen, um für Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen den Zugang zur physischen Umwelt, also auch zu Transportmitteln, zu gewährleisten. Seit 2009 ist die Behindertenrechtskonvention in Deutschland rechtsverbindlich.

Der Bahnhof in Metzingen ist jedoch seit 2016 nicht barrierefrei. Er soll umgebaut werden, das betonen auch die Vertreter der Bundesregierung im Gespräch. Die Planungs- und Bauphase soll bis zum Jahr 2024 oder 2025 reichen. Dann stehen Menschen mit Einschränkungen fast zehn Jahre auf Gleis eins und können nur in eine Richtung davonfahren.

Warum nicht vorübergehend eine Lösung gefunden werden kann, fragten wir im Berichterstattergespräch. Das habe sicherheitstechnische Gründe, argumentiert der zuständige Staatssekretär. Spätestens 2025 sei der Bahnhof doch modernisiert und wieder zugänglich. Für die betroffenen Menschen in Metzingen eine niederschmetternde Antwort. Das ist absolut nicht akzeptabel. Ich werde dranbleiben und die Bundesregierung weiter in dieser Angelegenheit treiben.