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23.03.2022

Podium: „Bauaufgaben ohne Ende – aber keine Fachkräfte?“

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Fachkräftemangel ist ein zunehmendes Problem, gerade im boomenden Baugewerbe. Und zu diesem Thema hat der Zentralverband Deutsches Baugewerbe eingeladen. Es ist also wichtig, dass wir uns als Ampel-Koalition vorgenommen haben, die Rahmenbedingungen für die Einwanderung von Fachkräften grundlegend zu reformieren. Wir sind ein Einwanderungsland und die Wirtschaft braucht Einwanderung, dem müssen wir endlich gerecht werden.

Die Baubranche boomt. Und sie ist wichtig, nicht nur um neuen Wohnraum zu schaffen, sondern auch für die energetische Sanierung von Wohngebäuden und Gewerbe, damit der Gebäudesektor künftig viel effizienter mit teurer Heizenergie umgeht. Als Regierungskoalition haben wir uns viel vorgenommen, um Fachkräften, die wir dringend benötigen, die Zuwanderung nach Deutschland zu erleichtern.

Im Koalitionsvertrag haben wir deshalb vereinbart, Beschäftigten aus nicht-EU-Staaten durch eine Chancenkarte auf Basis eines Punktesystems die Zuwanderung zu ermöglichen, gerade auch für Menschen mit nicht-akademischen Berufe. Kriterien für Punkte sind beispielsweise Ausbildung, Berufserfahrung und Sprachkenntnisse Vorerfahrung in Deutschland. Bewährte Instrumente wie die Westbalkanregelung wollen wir entfristen. Ganz wichtig ist mir auch, dass Bildungs- und Berufsabschlüssen sowie Arbeitserfahrung aus dem Ausland leichter anerkannt werden.

Wichtig ist aber auch – gerade für die Baubranche, dass wir die hier lebenden Geflüchteten Perspektiven eröffnen. Es macht kein Sinn, wenn sie sich integrieren, wenn sie einen Arbeitsplatz haben und dann doch noch abgeschoben werden. Deshalb wollen wir im Asylbereich einiges verändern, damit Geflüchtete im Sinne eines „Spurwechsels“ die Möglichkeit erhalten, trotz Duldung als Fachkräfte in Deutschland zu bleiben.