Inhalt

12.02.2021

Red Hand Day – keine Waffen in Kinderhände

Kinder gehören in die Schule, nicht in den Krieg. Deshalb protestiere ich am 12. Februar, am sogenannten Red Hand Day – in diesem Jahr digital – gegen diese brutalste Form der Ausbeutung von Kindern. Weltweit werden in bewaffneten Konflikten etwa 250.000 Kinder als Soldaten und Soldatinnen eingesetzt. In vielen Ländern rekrutieren sowohl nichtstaatliche Rebellengruppen als auch reguläre Armeen Kinder und Jugendliche. So zum Beispiel im Irak, wo der Islamische Staat (IS) von 2014 bis 2017 tausende von Kindern rekrutiert hat.

Diese Kinder im Irak mussten Selbstmordattentate durchführen, an Kampfhandlungen teilnehmen, Sprengkörper bauen und deponieren. Sie dienten als Spione oder standen Wache. Heute leiden diese Kinder unter den Folgen dieser gravierenden Kinderrechtsverletzungen. Sie sind traumatisiert, oftmals heimatlos, werden stigmatisiert und diskriminiert. Und viele dieser Kinder müssen sogar Gefängnisstrafen verbüßen: Ende 2019 wurden 981 Inhaftierungen von Kindern im Irak aufgrund ihrer angenommenen Verbindung zu bewaffneten Gruppen dokumentiert.

Vom IS rekrutierte Kinder sind Opfer, nicht Täter. Sie brauchen Schutz, Rehabilitierung und Perspektiven, um ihren Weg in eine gewaltfeie Zukunft zu finden. Kriminalisierung und Haft helfen da nicht weiter. Denn die Gewalterfahrung setzt sich fort und die Kinder lernen, dass es für sie keine Zukunft gibt. Und das darf nicht sein. Deshalb muss die Bundesregierung alles dafür tun, dass ehemalige Kindersoldat:innen besser geschützt und gefördert werden. Diese Kinder brauchen gezielte Angebote für ihre Reintegration in die Gesellschaft und dazu gehören vor allem gute Bildungs- und Ausbildungsangebote.