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01.05.2022

Tag der Arbeit - Mehr Anerkennung für die Sozial- und Erziehungsberufe

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„GeMAInsam Zukunft gestalten“ – so lautete das DGB-Motto. Und nach zwei Corona-Jahren wurde der 1. Mai auf dem Marktplatz in Reutlingen endlich wieder zu einem Volksfest mit Rockband und Leckereien. Doch zunächst ging es um ernste Themen: Krieg, steigende Energiepreise, Corona und ganz wichtig – der Fachkräftemangel in den Sozial- und Erziehungsdiensten. Hier führt ver.di gerade Tarifverhandlungen. Und Christine Behle (ver.di-Bundesvorstand) ist Verhandlungsführerin für die Gewerkschaft und war heute in Reutlingen die Hauptrednerin.  

Wir konnten den 1. Mai endlich wieder richtig feiern und es sind wirklich viele Menschen auf den Marktplatz in Reutlingen gekommen. Ich habe viele Leute nach langer Zeit endlich wieder einmal gesehen und konnte viele gute Gespräche führen. Das hat richtig gut getan.

Ich bin Sozialpädagogin und deshalb haben mich natürlich die Ausführungen von Christine Behle zum Thema Sozial- und Erziehungsdienste interessiert. Denn hier sind 1,66 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 1,4 Millionen Frauen. Hinzu kommen noch einmal rund 130.000 Minijobber:innen. Fast zwei Drittel arbeiten in der Kinderbetreuung und -erziehung, ein knappes Drittel in der Sozialarbeit und etwa 230.000 in der Behindertenhilfe. Unzufrieden sind die Beschäftigten in diesem Bereich, weil sie ihren eigenen pädagogischen Ansprüchen im Alltag aufgrund des Fachkräftemangels nicht gerecht werden können. Viel zu viele Beschäftigten arbeiten häufig unbezahlt außerhalb ihrer normalen Arbeitszeit, um die Arbeit bewältigen zu können. Hier muss sich dringend etwas ändern. Die Situation  muss besser werden.

Ver.di fordert, dass die soziale Arbeit aufgewertet wird – auch finanziell. Nur mit guten Arbeitsbedingungen und auskömmlichen fairen Löhnen können wir dem Fachkräftemangel in diesen Bereichen entgegenwirken. Und deshalb unterstütze ich die Forderungen von ver.di aus ganzem Herzen.