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28.08.2017

Wir arbeiten, um gut zu leben.

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 „Frauen und Männer in Familie und Beruf – Grüne Konzepte für die Lebenswelt von morgen“ – so lautete der Titel der Abendveranstaltung in Murr. Das Thema ist mir als Sozialpolitikerin natürlich sehr wichtig, denn immer noch sind hauptsächlich Frauen für den Haushalt und die Familie zuständig. Gemeinsam mit der Bundestagskandidatin Catherine Kern und den interessierten Gästen haben wir darüber diskutiert, wie die Arbeit anders und besser gestaltet werden kann, damit Arbeit und Beruf besser unter einen Hut passen und wie Kinderarmut verhindert werden kann.

Frauen sind echte Organisationstalente. Sie sind es in der Regel, die Arbeit und Kinder unter einen Hut bringen müssen. Sie schmeißen den Haushalt und nicht selten pflegen sie auch noch die alten Eltern, die es allein nicht mehr schaffen. Das muss sich ändern. Familien brauchen bessere Rahmenbedingungen. Immer noch leisten Frauen doppelt so viel unbezahlte Sorgearbeit wie Männer. Väter nehmen sich zwar immer öfter Zeit für den eigenen Nachwuchs. Immerhin stieg der Anteil von Vätern, die im letzten Jahr Elterngeld bezogen haben auf 22 Prozent an. Doch diese Väter steigen in der Regel nur für zwei Monate aus dem Beruf aus. Mütter machen das länger. Deshalb wollen wir Grünen mit einer KinderZeitPlus mehr Anreize für Väter setzen, sich auch zu kümmern. Wir wollen Eltern 24 Monate Elternzeit ermöglichen, wobei 8 Monate davon nur gewährt werden, wenn sie der Vater nimmt.

Doch das allein reicht nicht aus. Denn Familien mit Kindern sind häufig von Armut bedroht und zu viele Menschen haben Arbeit und können doch nicht davon leben. Notwendig ist eine Kindergrundsicherung und die Arbeitswelt braucht soziale Leitplanken, damit es fair zugeht. Zudem ist Arbeitszeit vor allem auch Lebenszeit. Daher möchte ich allen Beschäftigten mehr Möglichkeiten schaffen, über die eigene Arbeitszeit zu bestimmen. So sollen Beschäftigte beispielsweise ein Mitspracherecht bei der Lage der Arbeitszeit bekommen, so dass sie sich den Arbeitstag flexibler gestalten können. Ergänzend zum festen Arbeitsplatz soll die Arbeit im Home-Office möglich sein. Von solchen Rechten würden vor allem Frauen profitieren. Aber auch die Männer sollten sie in Anspruch nehmen. Denn, wir leben nicht, um zu arbeiten, sondern wir arbeiten, um gut zu leben.