Inhalt

07.09.2021

Fachgespräch zur Situation osteuropäischer Arbeitskräfte

Verschiedene Verbände und Initiativen haben sich an meine Fraktionskollegin Filiz Polat und mich gewandt, um über die Situation osteuropäischer Arbeitskräfte in Deutschland zu sprechen. Wir haben sie daraufhin zu einem internen Online-Fachgespräch der grünen Bundestagsfraktion eingeladen.

Ausgetauscht haben wir uns zur arbeits- und menschenrechtlichen Situation von Arbeitskräften und insbesondere Frauen aus dem osteuropäischen Raum. Wie wichtig dieses Thema ist, zeigen allein schon zwei Zahlen: Zwei Millionen osteuropäische Frauen arbeiten in Deutschland, davon geschätzt eine halbe Million allein in der häuslichen Betreuung. Uns interessierten die praktischen Probleme in den unterschiedlichen Branchen, in denen Arbeitskräfte aus Osteuropa tätig sind. Die Interessensvertretungen berichteten uns unter anderem von geschlechts- und nationalitätsbedingter Diskriminierung, Verstößen gegen deutsches Arbeitsrecht wie unbezahlte Überstunden und fehlenden Pausen und Ruhezeiten. Ein großes Problem ist auch, dass im Herkunftsland erworbene Qualifikationen nicht adäquat anerkannt und bezahlt werden. Besonders viele Missstände treten bei Pflegekräften und häuslichen Betreuer:innen auf. Dieser wertvolle Austausch hat mir einmal mehr verdeutlicht, dass politisch noch viel zu tun ist, bis grenzüberschreitend in Europa faire Arbeitsbedingungen erreicht sind.