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Solidaritätserklärung für die Beschäftigten der AMEOS-Kliniken
AMEOS ist einer der großen privaten Betreiber von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Die Beschäftigten von fünf Kliniken in Sachsen-Anhalt fordern, dass für sie der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst gelten soll. Nach Aussage der Gewerkschaft ver.di verweigert der Arbeitgeber Gespräche dazu. In Folge von Warnstreiks wurden 14 Beschäftigte gekündigt. Das geht gar nicht. Das Streikrecht ist ein Grundrecht, das nicht angetastet werden darf.
Meine Solidaritätserklärung:
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte der grünen Bundestagsfraktion und als ver.di-Mitglied möchte ich euch heute meine volle Unterstützung und Solidarität aussprechen.
Wer genug Kapital hat um Kliniken aufzukaufen, der muss auch genug Kapital haben, um seine Beschäftigten tariflich zu bezahlen und anständig zu behandeln. Tarifflucht, Arbeitsverdichtung und Reduzierung des Personals – das ist nicht akzeptabel.
Ihr engagiert euch für andere Menschen und für unsere Gesellschaft. Und deshalb habt ihr Anerkennung, Wertschätzung und eine gerechte Entlohnung verdient. Und genau darum geht es bei diesem Streik. Hier geht es um den Wert von Arbeit. Und der drückt sich auch in der Höhe des Lohns aus. Wer gute qualifizierte Arbeit leistet, wer sich mit großem Engagement um Menschen kümmert, muss auch guten tariflichen Lohn bekommen!
Die Sozialpartnerschaft ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie. Streik ist bei uns ein integraler Bestandteil der Rechts- und Wirtschaftsordnung und das gilt für alle Unternehmen, die auf deutschem Boden ihre Geschäfte betreiben.
Einschüchterungsversuche und Strafaktionen sind nicht akzeptabel. Das ist Ausdruck einer Geschäftspolitik, die sich skrupellos auf Kosten der Beschäftigten auf dem Markt positionieren will. Es ist skandalös, dass Ameos als Antwort auf die Streiks, Kündigungen ausspricht. Damit sind die Arbeitsplätze von Beschäftigten gefährdet, die zu Recht für einen Tarifvertrag und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Diese Form der Auseinandersetzung kritisiere ich aufs Schärfste. Es muss Schluss sein mit dieser gewerkschaftsfeindlichen Haltung.
Ihr streikt zu Recht und dafür habt ihr auch meine volle Solidarität. Wenn ihr für einen Tarifvertrag auf die Straße geht, dann habt ihr vor allem unser Grundgesetz auf eurer Seite.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich wünsche euch viel Kraft, einen langen Atem und vor allem viel Erfolg, denn ein Tarifvertrag bedeutet guten Lohn, Anerkennung und Wertschätzung und das habt ihr für eure wertvolle Arbeit verdient.
Mit solidarischen Grüßen
Beate Müller-Gemmeke
