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02.09.2021

ver.di: Politik-Talk „Arbeit der Zukunft“

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Ver.di hatte nach Berlin zum Politik-Talk eingeladen, der live gestreamt wurde. Diskutiert haben der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Werneke und wir die Vertreter:innen der demokratischen Parteien im Bundestag. Die von Hilmar Höhn gut moderierte Veranstaltung stand unter dem Motto „Zukunft der Arbeit“ und ganz konkret wurden drei Themen diskutiert – Stärkung der Tarifbindung, gesetzlicher Mindestlohn und die Aufwertung von Care-Berufen.

Die Stärkung der Tarifbindung steht bei uns Grünen ganz oben auf der arbeitsmarktpolitischen Agenda. Denn Politik kann und muss kluge Rahmenbedingungen setzen, um Tarifbindung zu fördern und Tarifflucht zu verhindern. Wir fordern ein Bundestariftreuegesetz, damit öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen gehen, die tariflich bezahlen. Wir wollen die Allgemeinverbindlicherklärung von Tarifverträgen erleichtern. Tarifflucht bei Betriebsübergängen wollen wir verhindern, indem der alte Tarifvertrag so lange gilt, bis einer neuer verhandelt wurde. Gewerkschaften sollen ein Verbandsklagerecht und ein digitales Zugangsrecht zum Betrieb erhalten. Außerdem wollen wir steuerliche Anreize, wenn es um Mitgliedsbeiträgen an Gewerkschaften geht.

Beim gesetzlichen Mindestlohn ist unsere Position glasklar: wir brauchen einen Mindestlohn, der wirklich vor Armut schützt. Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können. Deshalb muss der gesetzliche Mindestlohn schnell auf 12 Euro angehoben werden. Gleichzeitig muss die Mindestlohnkommission reformiert werden und mehr Spielraum erhalten.  

Bei den sogenannten Care-Berufen sagt eine Studie des Ministeriums für Familie und Jugend, dass sich ein Viertel der Jugendlichen vorstellen können, in Kitas oder der Pflege zu arbeiten. Aber Lohn und Arbeitsbedingungen sind zu schlecht. Deshalb entscheiden sich viele für andere Berufe.   Deshalb müssen Care-Berufe durch eine Vielzahl von Maßnahmen aufgewertet werden: Notwendig sind flächendeckend kostenfreie Ausbildung für alle sozialen Berufe, Flächentarifverträge, die für alle gelten und ganz wichtig eine realistische Personalbemessung anstatt nur Personaluntergrenzen.

Nachträglich anschauen? Hier geht es zur Veranstaltung