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02.03.2023

Fit für die digitale Arbeitswelt

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„Work & Culture“, so lautete der Titel einer Konferenz, die der Unternehmensverband bitkom ausrichtete. Auf einem Panel im Rahmen dieses Kongresses diskutierte ich zusammen mit meinen Kollegen aus den demokratischen Parteien die Fragestellung: „Mobiles Arbeiten, Arbeitszeiterfassung, Mitbestimmung – Fit für die digitale Arbeitswelt?“ Ein breit gespannter Themenrahmen, der für die digitale Wirtschaft von besonderem Interesse ist.

Die Urteile zur Dokumentation der Arbeitszeit treiben auch die digitale Branche um und sie fragt sich, ob Vertrauensarbeitszeit weiter möglich ist? Aber warum sollte sie nicht möglich sein? Schon heute gilt auch für Beschäftigte mit Vertrauensarbeitszeit das Arbeitszeitgesetz. Und das ist auch zukünftig möglich.

Gerade in Zeiten des fach- und Arbeitskräftemangels geht es doch darum, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, um Fachkräfte zu halten. Das heißt, dass Beschäftigte mehr Mitsprache bei der Dauer, der Lage und dem Ort der Arbeitszeit brauchen. Denn mit dieser Zeitsouveränität passt Arbeit einfach besser ins Leben. Das fordern vor allem junge Arbeitnehmer:innen immer stärker für sich ein.

Und natürlich gehört zu dieser Zeitsouveränität nicht nur die flexiblere Lage der Arbeitszeit, sondern auch der Ort, an dem gearbeitet wird – also die Möglichkeit, mobil oder im Homeoffice zu arbeiten. Gesetzlich geregelt werden sollte hier, dass es Homeoffice nur alternierend zum normalen Arbeitsplatz geben kann. Außerdem muss die Arbeit im Homeoffice immer freiwillig sein und kann nicht angeordnet werden.

Und auch die Mitbestimmung werden wir digital reformieren: wir lassen Betriebsräte künftig selbst entscheiden, ob sie digital oder analog oder mal digital, mal analog arbeiten wollen. Denn der Status Quo ist überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Heute hat Präsenz laut Gesetz immer Vorrang und digitale Sitzungen müssen als Ausnahme begründet werden. Altbackener geht es kaum.