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Arbeitszeit ist Lebenszeit

Mehr Zeit für Kinder, Eltern und Freunde, für Weiterbildung, Engagement oder politische Arbeit oder einfach nur für sich selbst, das wünschen sich viele Menschen. Häufig fühlen sich insbesondere Frauen tagtäglich als Organisationstalente, um Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. All das macht den Alltag hektisch.

Doch es geht nicht nur um Kinder, Pflege, Bildung oder Ehrenamt. Es geht auch um die Arbeit selbst. Auch hier ist es hektischer geworden, auch hier nimmt der Stress im Vergleich zu früheren Zeiten zu. Die Arbeitsintensität ist gestiegen, gleichzeitig haben sich die Arbeitszeiten wieder verlängert. Flexible, nicht planbare Arbeitszeiten sowie Schicht- und Nachtarbeit nehmen zu und immer mehr Menschen arbeiten auch am Wochenende. Belastend ist darüber hinaus die Entgrenzung von Arbeit und Privatleben. Eine aktuelle Studie von Elena Shvartsman und Michael Beckmann zeigt, dass es entscheidend ist, in welchem Maß die Beschäftigten ihre Zeiten selbst gestalten können. Wenn lange Arbeitszeiten und geringe Entscheidungsspielräume zusammentreffen, ist das Risiko stressbedingter Belastungen besonders hoch. Wer seine Arbeitszeit hingegen flexibel einteilen kann, so die beiden Wissenschaftler_innen, fühlt sich weniger gestresst und gehetzt.

Es ist also an der Zeit, endlich für gute Arbeit zu guten Bedingungen zu sorgen. Und dazu kann eine andere Arbeitszeitpolitik eine Menge beitragen. Denn die meisten Menschen verbringen einen großen Teil ihrer Zeit bei der Arbeit. Viele wünschen sich mehr Entscheidungsspielräume und mehr Zeitsouveränität für ihr Arbeitsleben. Und hier setzen wir Grünen an. Denn es ist an der Zeit, den Beschäftigten mehr Einflussmöglichkeiten darüber zu geben, wann, wo und wieviel sie arbeiten. Ein Kulturwandel in der Arbeitswelt ist möglich.

Links:

Antrag Beschäftigten mehr Zeitsouveränität ermöglichen
Beschluss Die Grüne Zeitpolitik – alles unter einen Hut
Rede Arbeitszeitgesetz
Kleine Anfrage Arbeitszeit
Bericht Anhörung zum Arbeitszeitgesetz